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darüber hinaus

Nordkorea – fern und unnahbar

Fotos und Text: Olaf Schuelke

Kindheitserinnerungen aus längst vergangenen Tagen werden plötzlich wieder wach und erinnern an die schleichenden Transitfahrten durch das Staatsgebiet der ehemaligen DDR. Besonders die pedantischen und oftmals zeitraubenden Grenzkontrollen, bis einem endlich die Einreise in den benachbarten Arbeiter- und Bauernstaat gewährt wurde.

Besucher bestaunen eines der vielen Spektakel auf einem Rummelplatz in Pjöngjang.

Besucher bestaunen eines der vielen Spektakel auf einem Rummelplatz in Pjöngjang.

Über ein Vierteljahrhundert später rattert der Zug im Schritttempo über die rostige Eisenbrücke. Darunter fließt träge der Grenzfluss. Ein Mann steht nahe des Ufers und wirft ein Netz aus. Völlig isoliert liegt auf der anderen Seite des Flusses das „Reich des Bösen“. Nach und nach tauchen die ersten Gebäude auf, dazwischen ein verlassener Kirmesplatz. Der Zug kommt zum Stehen und der Bahnsteig füllt sich allmählich mit Menschen. Es sind überwiegend Soldaten – nordkoreanische Soldaten.

Nordkoreaner beim Volleyballspielen im ländlichen Teil des Landes.

Nordkoreaner beim Volleyballspielen im ländlichen Teil des Landes.

Willkommen in Nordkorea! Kein anderes Land der Welt schottet sich so rigoros nach außen ab wie diese letzte stalinistische Diktatur. Das zeigte sich bis vor Kurzem auch noch daran, dass Besuchern bei der Einreise am Flughafen die Mobiltelefone für die Dauer ihres Aufenthaltes abgenommen wurden. Seit Anfang des Jahres ist die Mitnahme ins Land aber erlaubt. Knapp drei Stunden dauern die Kontrollen an der chinesisch–nordkoreanischen Grenze. Die Beamten in ihren gebügelten, beige-braunen Uniformen und übergroßen, tellerförmigen Mützen fragen nicht – sie befehlen. Erst als einer der Beamten ins Zugabteil kommt, um das Gepäck zu durchsuchen, löst sich die Anspannung auf beiden Seiten. Ich bemerke seine Neugier, die ich als Fremder aus dem Westen in ihm hervorrufe. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Diese zurückhaltende und zugleich aufrichtige Freundlichkeit sollte mich fortan begleiten…

Ein nordkoreanischer Soldat spaziert in der Mittagshitze eine Uferstraße in der Küstenstadt Wonsan entlang.

Ein nordkoreanischer Soldat spaziert in der Mittagshitze eine Uferstraße in der Küstenstadt Wonsan entlang.

…den gesamten Text und weitere spannende Themen wie „Wellenbrecher – Die Regatta der Megayachten“, „Peter Schmidt – Der Ikonenmacher“ oder „Loro Piana – Luxuszwirn Lotusseide“ lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 31 ‚Quality Essences‘.  Jetzt im Handel!

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